Wie soll die neue Steilshooper Schule werden?

Schulpolitisch brodelt es seit Jahren im Stadtteil Steilshoop. Erst wurde ab 2001 nach und nach der Schulstandort am Bildungszentrum fast völlig aufgegeben, dann gab es halbe Versprechen für eine neue Schule am Borchertring. Nun gibt es eine Zusage des Schulsenators, 22 Mio. Euro in den Schulstandort Steilshoop zu investieren.

Vor wenigen Wochen wurde die Machbarkeitsstudie für das Bildungszentrum Steilshoop vorgestellt (hier die aktualisierte Fassung). Auf dieser Veranstaltung wurden Vertreter gewählt, die in Nachfolgetreffen eine optimale Lösung im Sinne des Stadtteils diskutieren und – sofern möglich – einvernehmlich beschließen sollen.

Am vergangenen Dienstag trafen sich verschiedene Vertreter der Einrichtungen, des Stadtteils, der Schulen, Eltern, Politik, Gewerbe und Behörden. Es liegen vier in der Machbarkeitsstudie genannte Varianten auf dem Tisch (zwei davon auf Vorschlag aus dem Stadtteil). Gestern fand dazu das erste Treffen in der Schulbehörde statt, an dem ich als Vertreter der SPD-Fraktion Wandsbek teilnahm. Einmalig in Hamburg: Eltern können mitentscheiden, wie die zukünftige Schule für ihre Kinder aussehen soll. Als Absolvent des Abiturjahrgangs ’93 in Steilshoop und begeisterter Besucher des damaligen Bildungszentrums bin ich zugegebener Maßen ziemlich befangen; gebe mir aber große Mühe, die Ergebnisoffenheit des Diskussionsprozesses zu betonen.

Ich bin zuversichtlich, dass es am Ende des Diskussionsprozesses eine gute Lösung für den Stadtteil geben kann, der einerseits die schulpolitischen und andererseits die sozialpolitischen Ansprüche des Stadtteils berücksichtigt, denn im jetzigen Bildungszentrum, das nach einigen der Varianten teilweise abgerissen würde, befinden sich einige für den Stadtteil wichtige Einrichtungen (HdJ, Rebus, Elternschule, Alraune), die nicht unter die Räder kommen dürfen. Es wird ein spannender „sitzungsfreier“ Sommer in Steilshoop.

Unsere Ziele für Steilshoop, Bramfeld und Farmsen-Berne

In den letzten Jahren haben die SPD-Abgeordneten der Bezirksversammlung Wandsbek mit Ihnen versucht, unser Ziel eines lebenswerten Wandsbeks aus der Opposition heraus und trotz angespannter Haushaltslage zu erreichen. Die vielen positiven Rückmeldungen haben uns darin bestärkt, unsere Politik des Dialogs fortzusetzen.

Kommunalpolitik zeichnet sich durch ihre Bürgernähe aus: Ihre Entscheidungen sind real sichtbar und greifbar. Lebensqualität hat damit zu tun, wie man wohnt, welche Einkaufsmöglichkeiten man hat und wie die Straßen, Geh- und Radwege sowie der öffentliche Personennahverkehr ausgebaut sind. Lebensqualität bedeutet, sich vor Ort wohl zu fühlen. Dazu gehören gute Sportanlagen und Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Und schließlich: Lebensqualität zeichnet sich durch gute Kindertagesstätten und Schulen aus, durch interessante kulturelle Angebote und dadurch, wie wir es erreichen, dass Menschen in ihren Stadtteilen älter werden können, ohne ausgegrenzt zu werden.

Für unser Bezirkswahlprogramm habe ich folgende Ziele für die kommende Legislatur formuliert:

  • Für die Belebung des Bramfelder Ortskerns und des Marktplatzes.
  • Für eine Realisierung der Kulturinsel Bramfeld auf Grundlage des vorliegenden Gutachtens.
  • Für eine an den Bedürfnissen ihrer Bewohner ausgerichtete, zeitgemäße ÖPNV-Versorgung der Stadtteile Bramfeld und Steilshoop mit Schienenanbindung.
  • Für die Wiederherstellung des Bramfelder Sees nach ökologischen Gesichtspunkten und seine Stärkung als Naherholungsgebiet.
  • Für die Bewohnerbeteiligung in den Stadtentwicklungsgebieten Appelhoff und Steilshoop, um deren Nachhaltigkeit zu stärken.
  • Für die Durchsetzung eines integrierten Stadtteilentwicklungskonzeptes in Steilshoop unter Beteiligung aller Vermieter.
  • Für eine Wochenmarktfläche in Steilshoop.
  • Für eine Weiterentwicklung des Nutzungskonzeptes für das Bildungszentrum Steilshoop unter Beteiligung aller Akteure und der Bewohner sowie dessen Umsetzung für einen starken Bildungsstandort.
  • Für den Erhalt der sozialen Infrastruktur in Steilshoop und die Stärkung der Bildungs- und Beschäftigungsträger.
  • Für die Weiterführung des Themengebietes Birkholtzweg.
  • Für den Neubau des Jugendclubs Berner Au.
  • Für einen barrierefreien Zugang zum U-Bahnhof Berne.
  • Für eine barrierefreie Wegeverbindung vom U-Bahnhof Farmsen zum Einkaufstreffpunkt.
  • Für eine Neubebauung auf der ehemaligen Fläche von Pflegen & Wohnen an der August-Krogmann-Straße im Dialog mit allen Beteiligten.
  • Für die Schaffung neuen, attraktiven Wohnraums in Farmsen-Berne mit stadtplanerischem Augenmaß.

Europawahl: SPD Steilshoop gewinnt

Auch bei der gestrigen Wahl zum europäischen Parlament konnte sich Steilshoop wieder als sozialdemokratische Hochburg in Hamburg behaupten: 37,8% der Steilshooperinnen und Steilshooper wählten sozialdemokratisch. Damit konnte die SPD Steilshoop ihr Ergebnis der Europawahl 2004 (35%) um 2,8% steigern.

In keinem anderen Hamburger Stadtteil haben so viele Bürgerinnen und Bürger (prozentual) die SPD gewählt. Wir freuen uns über den tollen Erfolg für die SPD Steilshoop und über unseren neuen wandsbeker Europaabgeordneten Knut Fleckenstein.

Steilshoop in der Presse: Mord und etwas Suff

mopo

Am letzten Sonntag kaufte ich mir mal wieder eine MOPO. Aufgrund der Schlagzeile zuckte es in meinen Fingern und ich begann zu twittern:

Ob die @mopo ihr Steilshoop-Bashing auch dann betreiben würde, wenn sie wüsste, wie schwer es ist, gegen diese Stigmatisierungen zu kämpfen?

Kurz danach erhielt ich die Antwort der MOPO:

mopo@cheeder Was denn für ein Steilshoop-Bashing? Die Geschichte könnte natürlich auch in Stellingen spielen. Laura kommt aber aus Steilshoop.

Daraufhin antwortete ich:

@mopo Es ist ein Unterschied, ob man „Steilshoop“ in diesem Zusammenhang auf die Titelseite zerrt oder dies nur im Artikel erwähnt.

Antwort der MOPO:

mopo@cheeder Wir „zerren“ keine Stadtteile auf die Titelseite. Das „Wo“ gehört zur Schlagzeile. Das machen wir mit Eppendorf nicht anders.

Danach wieder ich:

@mopo Such im Mopo-Archiv mal nach Steilshoop. Gemessen an den Ergebnissen braucht man hier eine schußsichere Weste. Das ist imageprägend.

Daraufhin erhielt ich keine weiteren Mitteilungen, was ich dem tapferen MOPO-Twitterer nicht zum Nachteil auslegen möchte. Schließlich ist es auch nicht einfach, ein solches Thema mit jeweils maximal 140 Zeichen zu diskutieren; schon gar nicht an einem Sonntagnachmittag. Und ich habe mich gefreut, überhaupt Antwort zu erhalten.

Für diejenigen, die gerade keine Zeit oder Lust haben, im MOPO-Archiv zu suchen, liste ich hier mal die letzten sieben Schlagzeilen auf, die man dort unter dem Suchwort „Steilshoop“ findet:

  • „Ich trinke, damit ich weinen kann“
  • Rechtsradikale greifen Infostand an
  • Ein mildes Urteil für die Mutter, die ihre Tochter tötete
  • Junge tötet Nachbar
  • Mord am Appelhoffweiher
  • Mann (28) überfiel 16 Tankstellen
  • Schüsse auf Autokäufer

Ich glaube nicht, dass am Sonntag „Steilshoop“ nur deswegen auf der MOPO-Titelseite stand, weil Laura nun einmal von dort kommt. Ich bin eher der Meinung, dass hier mal wieder der Name unseres Stadtteils als auflagensteigerndes Reizwort mißbraucht wurde.

Einige werden sich noch daran erinnern, wie wir in den 90ern gegen Hetzkampagnen von BILD, RTL Exklusiv etc. und Schlagzeilen wie „Bombenterror in Steilshoop“ kämpften und in Sorge um den Ruf unseres Stadtteils Unterschriften sammelten. Einen negativen Artikel kann auch Steilshoop ertragen. Unerträglich wird es allerdings für diejenigen, die sich für einen Stadtteil einsetzen, wenn Journalisten ständig auf einen Stadtteil einprügeln und keinen Gedanken mehr daran verschwenden, was sie damit anrichten. Steilshoop bietet genug Quellen für Berichte über tolle Menschen und tolle Projekte, die ohne Pistolenkugeln auskommen. Eine ausgewogene Berichterstattung über Steilshoop ist möglich und auch nicht schwer!

Inzwischen bekam ich Rückmeldung von weiteren „Opfern“ der Hamburger Presse aus „Problemvierteln“, denen es so ähnlich geht wie uns Steilshoopern. Möglicherweise verschaffen wir unserem Ärger in Zukunft auch einmal gemeinsam Luft.

Das eigentliche Problem, welches im MOPO-Artikel zur Sprache kommt, will ich an dieser Stelle trotzdem nicht vergessen.  Verschiedene bezirkliche und Bürgerschaftsausschüsse beschäftigen sich immer wieder mit dem Problem (Kinder-)Alkoholismus. Jedoch sollte man die Sachlage im wahrsten Sinne des Wortes „nüchtern“ betrachten, wie dieser Artikel empfiehlt:

http://www.bildblog.de/7793/im-rausch-der-schlechten-zahlen/

Update:

Dass Laura aus Steilshoop sei, war für die MOPO von einer so großen Wichtigkeit, dass dies unbedingt in die Schlagzeile gehörte. Im Artikel war dies dann nicht mehr so wichtig, denn dort kommt Laura plötzlich aus Barmbek:

Das war der Beginn ihrer Promille-Laufbahn, die im Januar auf der Intensivstation des Kinderkrankenhauses Wilhelmstift einen traurigen Höhepunkt fand. 3,0 Promille hatte das zierliche Mädchen aus Barmbek im Blut.“

725 Euro für „DAS HAUS“

dashaus

Wolf-Dieter Scheurell (ehem. SPD-Bürgerschaftsabgeordneter aus Steilshoop), Andrea Johnson (HdJ Steilshoop) und Brigitte B. bei der Scheckübergabe. Die Kolleginnen und Kollegen der T-Systems BS SSM Nord, einem Unternehmen der Deutschen Telekom AG, haben aus Anlass der zur Ruhesetzung von beiden anstelle eines Abschiedsgeschenkes zugunsten des HdJ Steilshoop gesammelt. So können die Projekte des Fördervereins „DAS HAUS“ mit 725,- Euro unterstützt werden.

Steilshoop wird wieder vertröstet

Wollen CDU und FDP keine Sofortlösung für den fehlenden Kinderarzt in Steilshoop?

Steilshoop hat seit Dezember vergangenen Jahres keinen Kinderarzt mehr und die allgemeinmedizinische Praxis hat inzwischen einen Aufnahmestopp für neue Patienten. Wer kinderärztliche Versorgung in Anspruch nehmen will, muss außerhalb des Stadtteiles einen Arzt aufsuchen. Das ist insbesondere für Familien ohne Auto mit langen anstrengenden Wegen verbunden und insbesondere mit kranken Kindern eine unzumutbare Situation. Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg will zwar Abhilfe schaffen, die Verhandlungen für die Nachbesetzung der Stelle werden jedoch voraussichtlich noch einige Monate andauern. „Diesem Zustand muss dringend abgeholfen werden“, sagt die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende in der Bezirksversammlung Wandsbek, Anja Quast, und fordert deshalb, dass für die Übergangszeit staatliche Stellen eine medizinische Mindestversorgung vor Ort im Stadtteil anbieten müssen.

Die SPD-Fraktion hatte in der gestrigen Sitzung der Bezirksversammlung einen entsprechenden Antrag eingebracht, mit dem das Bezirksamt aufgefordert werden sollte zu prüfen, wie bis zur endgültigen Ansiedlung eines neuen Kinderarztes die ärztliche Versorgung sichergestellt werden kann. Gedacht war dabei zum Beispiel an mehrmals wöchentlich sattfindende Sprechstunden durch den schulärztlichen Dienst oder andere bezirkliche Stellen.

Dieser Antrag wurde jedoch von der CDU/FDP-Mehrheit in den Ausschuss für Umwelt und Gesundheit überwiesen. Anja Quast weiter: „Wir wollten schnell Abhilfe schaffen bei einem dringendem Problem. Jetzt soll der Prüfauftrag erst in sieben Wochen beraten werden. Eine schnelle Lösung wird von den Wandsbeker Regierungsfraktionen ganz offensichtlich nicht gewollt. Für die Steilshooper Kinder und Eltern heißt das, weitere Monate ohne kinderärztliche Versorgung zu überbrücken.“