GAGFAH-Bericht bei „Monitor“: „Im Würgegriff der Heuschrecken“

Vor einigen Jahren veranstaltete die GAGFAH in Steilshoop eine Serie von Mieterversammlungen. Dort gestand man ein, in der Vergangenheit Fehler gemacht zu haben und kündigte an, nun alles besser machen zu wollen. Passiert ist seiter nichts. Noch immer lässt der Konzern seine Immobilien verrotten, fährt bei der Instandhaltung einen extremen Sparkurs und erledigt selbst die notwendigsten Pflichten nur nach mehrmaliger Aufforderung oder Androhung von Mietkürzungen. Und noch immer schmücken Jahrzehnte alte Graffitis die Hauseingänge, während andere Vermieter sich Mühe geben, ihren Mietern ein ansprechendes Wohnumfeld zu bieten.

Gelegentlich werden die Steilshooper Gremien (KOKO, Stadtteilbeirat) von Vertretern der GAGFAH besucht, die dort dann erklären, weshalb man gezwungen sei, Viertel wie Steilshoop mutwillig verkommen zu lassen und seine Kunden zu belügen. Allerdings lohnt es sich schon lange nicht mehr, sich den Namen derjenigen zu merken, die sich auf diese Schleudersitze begeben, denn wenige Monate später werden sie durch andere Marionetten der amerikanischen Konzernzentrale ausgetauscht. Bemerkenswert fand ich die Erklärung einer GAGFAH-Vertreterin, die behauptete, der Konzern könne seine Steilshooper Immobilien nicht sanieren, weil ja noch nicht feststünde, wo genau die Stadtbahn langfahren wird.

Gemeinsam mit dem Hamburger Mieterbund veranstalteten erst der ehemalige SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Wolf-Dieter Scheurell und dann später auch ich regelmäßige Mietersprechstunden, in denen wir Hilfestellungen gegeben hatten,  sich gegen das Geschäftsgebahren des Konzerns zur Wehr zu setzen. Würde jeder betroffene Steilshooper GAGFAH-Mieter seine (berechtigte) Mietminderung durchsetzen, dann würde der Konzern einsehen müssen, dass sich sein extremer Sparkurs nicht lohnt. Doch leider ist es harte Arbeit, dies zu erreichen, denn vielen fehlt die Motivation, sich auf Konfrontationskurs mit ihrem Vermieter zu begeben. Hier können wir durch die kontinuierliche Arbeit in den Stadtteilgremien und gemeinsam mit dem Mieterverein aber noch Einiges mehr an Mobilisierung erreichen.

Dass das Magazin „Monitor“ sich dieses Themas angenommen hat, hat mich sehr gefreut. Dies wird die Arbeit derjenigen, die sich für eine Verbesserung der Lage einsetzen, sicher unterstützen.

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