Rückenwind für Steilshoop: Senat will insgesamt rund 35 Millionen Euro investieren

Im Zentrum von Steilshoop wollen Schulbehörde, Finanzbehörde, Schulbau Hamburg, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt und der Bezirk Wandsbek den neuen „Campus Steilshoop“ bauen. Das künftige Schul- und Quartierszentrum soll rund 13.000 Quadratmeter Neubauten für die „Grund- und Stadtteilschule Am See“ sowie für ein Quartierszentrum mit Bildungs- und Beratungseinrichtungen und mit sozialen Angeboten umfassen. Rund 29 Millionen Euro investiert die Stadt in den Schulbau, weitere rund 6 Millionen Euro in das Quartierszentrum. Im Gegenzug wird das auf dem Gelände befindliche Gebäude der ehemaligen Gesamtschule Steilshoop abgerissen, auch das Gebäude der benachbarten „Schule am See“ soll nach dem Umzug der Schule in den Campus Steilshoop aufgegeben werden. Der Campus soll zu einem Mittelpunkt für den umgebenden Stadtteil werden. Jetzt wurden nach einer sorgfältigen Planungsphase unter 12 Alternativen die drei besten Architekturentwürfe vorgestellt.

Schulsenator Ties Rabe: „Wir wollen in Steilshoop eine schöne und attraktive Schule bauen und mit einem neuen, einzigartigen Quartierszentrum verbinden. Damit wollen wir auch dem Stadtteil insgesamt Rückenwind geben und ihn attraktiver machen. Ich freue mich sehr, dass es jetzt gelungen ist, drei vielversprechende Architekturentwürfe für die neuen Gebäude auszuwählen, die den Stadtteil als Ganzes aufwerten können. Jetzt kommt es auf die Detailarbeit an.“

Prof. Jörn Walter, Oberbaudirektor: „Es besteht die große Chance, mit dem Campus aus Stadtteilschule, Quartierszentrum und den bestehenden Einrichtungen für Sport und Kinderbetreuung einen gemeinsamen Ort zu schaffen, der sich dem Stadtteil öffnet und die von Beginn an erdachte Verbindung Steilshoops an den Bramfelder See endlich herstellt. Dabei wird ein öffentlicher Ort des Lernens und des Stadtteillebens kreiert, der auch die Kraft hat, diese Verbindung mit Leben zu füllen. Die drei ausgewählten Entwürfe haben jeweils besondere Lösungen angeboten, um die komplexe Aufgabenstellung zu bewältigen: Anforderungen in städtebaulicher und architektonischer Hinsicht, die Schaffung eines guten Ortes zum Lernen im Ganztagsbetrieb und gleichzeitig die Schaffung eines zukunftsfähigen Quartierszentrums. Von der Überarbeitung verspricht sich die Stadt, dass die Büros die innere Organisation der Gebäude weiter optimieren und in städtebaulich-architektonischer Perspektive eine sinnstiftende Verbindung aus Schule und Quartierszentrum, aus Stadtteil und Freiraum erreichen.“

Ewald Rowohlt, Geschäftsführer SBH | Schulbau Hamburg: „Die Neugestaltung des Campus Steilshoop ist für SBH | Schulbau Hamburg nicht nur eines der finanziell bedeutendsten Bauvorhaben der nächsten Jahre, sondern mit seinen vielschichtigen Anforderungen als Quartierszentrum auch eine besondere architektonische und stadtplanerische Herausforderung. Ein attraktiver, gut konzipierter Schulbau bietet nämlich nicht nur ein attraktives und motivierendes Lernumfeld für Schülerinnen und Schüler im Stadtteil, sondern kann sich bereits durch die Architektur sichtbar dem Stadtteil öffnen. Ich freue mich sehr, dass wir mit der gestrigen Entscheidung ein Ergebnis auf hohem Leistungsniveau vorzeigen können und dass mit der Vorauswahl von drei noch weiter auszuarbeitenden Entwurfsvorschlägen der Grundstein gelegt werden konnte, dieses Ziel gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern verwirklichen zu können.“

Thomas Ritzenhoff, Bezirksamtsleiter Wandsbek: „Der Campus Steilshoop soll als neues Quartierszentrum die Lebensbedingungen in Steilshoop verbessern. Hierzu gehören die Sicherstellung eines attraktiven Schulangebotes und die langfristige Sicherung der Bildungs- und Beratungsangebote im Quartier. Die Aufwertung des Stadtteils durch diese Funktionen wird nicht zuletzt durch die ansprechende Architektur erreicht. Ich freue mich über die Bereicherung des Stadtteillebens in Steilshoop, die durch das Angebote des Bildungszentrums und ansprechende Gestaltung dessen gelingen wird.“

Ziele und Herausforderungen des Architekturwettbewerbs

Kernstücke des neuen Campus Steilshoop sind die neuen Gebäude für die Stadtteilschule am See mit ihrer angegliederten Grundschule sowie das neue Quartierszentrum. Auch die benachbarte Kindertagesstätte und die Sporthallen werden in das Areal mit einbezogen. Das auf dem Gelände befindliche Gebäude der ehemaligen Gesamtschule Steilshoop wird im Gegenzug abgerissen. Anders als im früheren Gesamtschulzentrum sollen für die Schulen und das Quartierszentrum Gebäude mit eigener Identität realisiert werden, die klar aufeinander bezogen sind und zusammen ein stimmiges Gesamtbild ergeben. Die Gliederung der Gebäude trägt dazu bei, dass sich Kinder und Jugendliche besser orientieren und die unterschiedlichen Einrichtungen eine eigene Identität entwickeln können. Die neuen Gebäude müssen innerhalb und im Bezug zueinander klar die nötigen Funktionalitäten sicherstellen.

Die Architektur des Campus soll so gestaltet sein, dass einerseits eine Öffnung zum Stadtteil ermöglicht, andererseits eine Sichtachse zum Bramfelder See hergestellt wird.

Über Monate hatten Vertreter von Schulbehörde, Baubehörde, Schulbau Hamburg und Bezirksamt Wandsbek geplant und Gespräche mit Vertretern aus Stadtteil und Schule geführt, um für die Stadtteilschule und das Bildungszentrums Steilshoop eine Lösung zu finden. Das Problem: Die zentral gelegene frühere Gesamtschule Steilshoop war bereits vor Jahren wegen sinkender Anmeldezahlen geschlossen worden. Das riesige und im Stadtteil wenig beliebte alte Schulgebäude wurde zwar von verschiedenen Einrichtungen sowie der benachbarten Schule am See genutzt, stand aber zur Hälfte leer. Im Stadtteil wurden zwei Vorschläge diskutiert. So wurde zunächst erwogen, das alte und leerstehende Schulgebäude zu einem neuen Schulzentrum zu entwickeln und zu sanieren. Anwohner, Eltern und Lehrer der benachbarten Schule Am See favorisierten demgegenüber einen Umbau ihrer eigenen Schule zu einem neuen Schulzentrum für Grund- und Stadtteilschüler. Dieser Vorschlag bot aber keine Antwort auf die gravierenden baulichen Probleme der stillgelegten Gesamtschule.

Mit den gestern ausgewählten Architekturentwürfen werden die Vorteile beider Konzepte verbunden. Nach der Entscheidung der Jury für einen der überarbeiteten Entwürfe Anfang 2014 beginnt Schulbau Hamburg die aufwendigen Bauplanungen. Ties Rabe: „Die alte Gesamtschule wird abgerissen. Das schafft Platz, um auf dem zentral gelegenen Gelände jetzt schöne, neue Schulgebäude für die benachbarte Grundschule und die Stadtteilschule Am See zu bauen. Das zusätzlich geplante Quartierszentrum für die vielen sozialen und Bildungsangebote des Stadtteils eröffnet die einmalige Chance zur Zusammenarbeit vieler Einrichtungen zum Wohle der Kinder und Jugendlichen. Die neue Stadtteilschule wird auf 10.192 m² sämtliche Voraussetzungen schaffen, damit die fast 600 Schülerinnen und Schülern endlich unter einem Dach und in attraktiven Räumen nach heutigen pädagogischen Maßstäben unterrichtet werden können. Wir sind sicher, dass die Schule am See durch den Neubau an Attraktivität für Eltern in Steilshoop gewinnt und noch mehr die Kinder aus dem Stadtteil gern in Steilshoop zur Schule gehen werden.“

Weiteres Verfahren

In den nächsten Wochen sollen die ausgewählten Entwürfe überarbeitet werden. Anfang 2014 erfolgt die endgültige Entscheidung für einen Entwurf. Nach den Einschätzungen der Fachleute können die Bauarbeiten ab Frühjahr 2015 beginnen, so dass bei einem optimalen Verlauf 2017 der Campus Steilshoop für die Nutzung durch Grund- und Stadtteilschule sowie der Einrichtungen im Quartierszentrum zur Verfügung steht. Die Einrichtungen, die gemeinsam im heutigen Bildungszentrum untergebracht sind, arbeiten bereits eng zusammen. Diese Zusammenarbeit wird durch den Campus Steilshoop neu belebt und bietet künftig die Chance, die Schule eng einzubeziehen. Ties Rabe: „Die Zusammenarbeit der Stadtteilschule mit den Einrichtungen aus dem Quartierszentrum bietet die einmalige Gelegenheit, mit dem Campus einen lebendigen Ort des Austausches und Lernens zu erschaffen, die das Leben in Steilshoop nicht nur für die Schülerinnen und Schüler, sondern für alle Bürgerinnen und Bürger nachhaltig attraktiver macht.“

Stadtentwicklung

Steilshoop ist Teil des Rahmenprogramms Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) in Hamburg. Hier unternimmt der Senat besondere Anstrengungen, um Stadtteile mit besonderen Herausforderungen zu stabilisieren und die Lebensbedingungen für die Bewohnerinnen und Bewohner zu verbessern. Dafür können Mittel des Senats und der Bund-Länder-Städtebauförderung eingesetzt werden.

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Neues vom Innovationsquartier Steilshoop

Auf der gemeinsamen Sitzung des Stadtteilbeirats und der Koordinierungskonferenz Steilshoop am vergangenen Donnerstag wurden Details zum Innovationsquartier Steilshoop vorgestellt, durch das insbesondere die „Mittelachse“ und das Steilshooper Zentrum deutlich aufgewertet werden sollen.

So sollen Bäume und Sträucher erheblich ausgelichtet werden, sodass man im Dunkeln Hauseingänge wieder sieht und die Laternen die Wege wieder beleuchten können. Weiterhin sollen bisher „verstreute“ Grünflächen zusammengelegt werden und so deren Pflege erleichtern. Auf den so entstandenen Flächen sollen zudem Rasenskulpturen entstehen.

Vergleicht man den westlichen und östlichen Teil der Mittelachse, fällt auf, dass hier Sitzgelegenheiten und Spielplätze mitunter sehr ungleich verteilt sind. Diese sollen im Zuge der Neugestaltung neu angeordnet werden.

Betritt man westlich und östlich des Einkaufszentrums die Mittelachse, hat man durch diverse bauliche Hürden den Eindruck, als würde die Achse durch das Einkaufszentrum und den Schreyerring zerschnitten. Die Zugänge zu den beiden Teilen der Achse sowie der Platz nördlich des Einkaufszentrums sollen offener gestaltet werden. Hier wäre dann auch wieder Raum für einen Marktplatz und damit für eine zentrale Veranstaltungsfläche. Der Autoverkehr soll hier auf ein Mindestmaß begrenzt werden (möglichst Tempo 20). Die Zufahrt vom Schreyerring zur Fehlinghöhe wird gesperrt.

Im östlichen Teil der Mittelachse befinden sich Backsteinbauten mit Sitzgelegenheiten, die eigentlich mal dafür gedacht waren, den Bewohnern eine Möglichkeit zu bieten, auf der Mittelachse zu verweilen. Diese wurden jedoch nie richtig angenommen. Ungeklärt ist noch die Frage, ob diese Bauten zur Identität Steilshoops gehören und deswegen erhaltungs- und sanierungswürdig sind oder ob man sie zugunsten anderer Nutzungsmöglichkeiten entfernt.

Dies alles sind Ideen, die in verschiedenen Sitzungen der Planer, Bauträger und Interessierte aus dem Stadtteil entstanden sind und die nun im Laufe des Jahres weiter ausgearbeitet werden.

Der Zeitplan 2013:

– Ende Januar: „Kick-Off“-Treffen zwischen dem Planungsbüro Topotek und der Tiefbauabteilung des Bezirksamtes Wandsbek

– Mitte März: Planungsstart

– Sommer: Vorlage eines detallierten Zeitplans

– Spätherbst: Erste bauliche Maßnahmen; etwas zeitversetzt dann Stadtteilmarketingmaßnahmen

Die Maßnahmen des Innovationsquartiers haben begrenzte Schwerpunkte und ein ebenso begrenztes Budget. Sie lassen z.B. Fragen danach unbeantwortet, wie und wann die Löcher in den Geh- und Radwegen beseitigt werden, die Gagfah ihren Immobilienbestand saniert und das EKZ wieder attraktive Einzelhandelsunternehmen anziehen kann. Hier stehen wir Kommunalpolitiker immer noch vor großen Aufgaben. Dennoch freue ich mich, das in der „Schlafstadt“ Steilshoop endlich wieder etwas passiert. Nimmt man dazu noch die erheblichen Investitionen, die in den Schulstandort fließen werden, passiert hier gerade eine ganze Menge.

 

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Steilshoop wird attraktiver

Hamburgs Großwohnsiedlung wird Europas erstes Innovationsquartier

Grundeigentümer, private und städtische Wohnungswirtschaft sowie die Stadt investieren gemeinsam im Rahmen eines „Housing Improvement District“

Für ein innovatives – europaweit einmaliges Städtebauprojekt – in Steilshoop hat der Hamburger Senat jetzt grünes Licht gegeben. Dort kann nach amerikanischem Vorbild ein sogenanntes Housing Improvement District (HID) entstehen. Als deutsche Bezeichnung dafür wurde das Wort Innovationsquartier (InQ) gewählt.

Maßnahmen im Rahmen des „Housing Improvement District“

Eigentümer und Unternehmer investieren dabei in den kommenden fünf Jahren mehr als vier Millionen Euro. Folgende Maßnahmen sind geplant:

  1. Umgestaltung der für den Autoverkehr gesperrten zentralen Achse, der sog. Mittelachse
  2. Erhöhung des Sauberkeits- und Grünpflegestandards in Zusammenarbeit mit der Stadtreinigung. Hierbei handelt es sich um Leistungen, die zusätzlich zu den öffentlichen Leistungen des Bezirksamtes und der Stadtreinigung erbracht werden.
  3. Verbesserung der Orientierung.
  4. Imageverbesserung durch Marketing.

Begleitende Maßnahmen der Stadt

Die Stadt begleitet die Neugestaltung des Stadtteils mit eigenen Maßnahmen, für die aus dem „Rahmenprogramm integrierte Stadtteilentwicklung“ (RISE) rund 4,4 Millionen Euro bereitgestellt werden.

Schlüsselmaßnahme der RISE-Gebietsentwicklung ist dabei die Umgestaltung des Zentrums von Steilshoop rund um das Einkaufszentrum. Dabei soll eine Markt- und Eventfläche geschaffen werden, um so einen attraktiven Quartiersmittelpunkt zu ermöglichen. Er wird Raum bieten für vielfältige öffentliche Nutzungen, Nachbarn sollen sich hier künftig gern treffen.

Darüber hinaus plant die Schulbehörde, die frühere Gesamtschule Steilshoop weitestgehend abzureißen und an ihrer Stelle ein neues Schulzentrum mit Grundschule, Stadtteilschule und sozialen Einrichtungen zu bauen. 26,9 Millionen Euro werden in den Schulneubau investiert.

Zur besseren Anbindung der Großwohnsiedlung ist im Zusammenhang mit dem Busbeschleunigungsprogramm des Senats auch vorgesehen, die Businfrastruktur insbesondere der MetroBus-Linie 7 kurzfristig wie folgt zu verbessern:

  • Anpassung von neun Haltestellen in Lage, Bauform, Bordhöhe, Nutzlänge und Ausstattung u.a. mit Anzeiger für Dynamische Fahrgastinformationen (insbesondere im Verlauf der Gründgensstraße in Steilshoop),
  • Einrichtung einer wirkungsvollen Bevorrechtigung des Busverkehrs auf seinen Linienwegen, insbesondere durch LSA-Beeinflussung.

Außerdem gibt es Überlegungen für eine geänderte Linienführung der MetroBus-Linie 26, um mehr Fahrgästen in Steilshoop eine umsteigefreie Anbindung an die S-Bahn Rübenkamp zu bieten sowie für die Realisierung einer Bustrasse im Bereich der Bramfelder Dorfwiese, um eine schnelle und direkte Anbindung Steilshoops an Bramfeld und die dort vorhandenen Busverbindungen nach Wandsbek zu ermöglichen.

Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt, Jutta Blankau: „Was derzeit in Steilshoop geschieht, ist einmalig in Europa. Private Grundeigentümer, das städtische Wohnungsbauunternehmen SAGA GWG und Wohnungsbaugenossenschaften finanzieren durch eine kommunale Abgabe die Verschönerung ihres Stadtteils und die Stadt begleitet sie dabei. Gemeinsam wird es uns so in den kommenden fünf Jahren gelingen, für eine bessere Lebens- und Wohnqualität in Steilshoop zu sorgen.“

Regionalleiter der GAGFAH Group, Marc Sahling: „Die GAGFAH freut sich, dass nun die erfolgreiche Arbeit des Lenkungsausschusses Früchte tragen wird und die Einrichtung des Innovationsquartiers per Rechtsverordnung durch den Senat erfolgen soll. Die GAGFAH Group ist stolz, dazu einen Beitrag leisten zu können. Das ist wichtig, denn all dies dient der Aufwertung Steilshoops,“

Allgemeine Deutsche-Schiffszimmerer-Genossenschaft, Holger Müller: „Wir freuen uns über den Beschluss zur Einrichtung des ersten Innovationsquartiers in Steilshoop. Die im Quartier vertretenen 20 Baugenossenschaften haben in den vergangenen Jahren den Prozess einer nachhaltigen Quartiersentwicklung stets aktiv unterstützt und werden sich auch zukünftig dafür einsetzen, dass sich ihre Mitglieder mit dem Stadtteil verbunden fühlen und gern dort wohnen.“

Bau- und Immobilienunternehmen Rebien, Rainer Männert: „Als 99 Jahre altes Hamburger Bau- und  Immobilienunternehmen hat sich die Familie Rebien immer an der städtebaulichen Entwicklung unserer Stadt beteiligt. Deshalb begrüßen wir das Pilotprojekt „Steilshoop“ und leisten gern unseren Beitrag – auch als Zeichen der privaten Wohnungswirtschaft, die sich einer Quartiersentwicklung nicht verschließt. Dies entspricht unserer Firmenphilosophie einer nachhaltigen Bewirtschaftung und fairer Partnerschaft mit unseren Mietern.“

Hintergrund zu HID und InQ

HIDs sind klar begrenzte Wohngebiete (Housing Districts), in denen auf Veranlassung der Betroffenen in einem festgelegten Zeitraum (maximal fünf Jahre) in Eigenorganisation Maßnahmen zur Quartiersaufwertung (Improvement) durchgeführt werden. Finanziert werden HIDs durch eine kommunale Abgabe, die alle im Gebiet ansässigen Grundeigentümer zu leisten haben. Die deutsche Entsprechung für ein HID ist das Innovationsquartier. Im Februar 2007 wurde ein Lenkungsausschuss zur Vorbereitung des Innovationsquartiers Steilshoop eingerichtet. Es wird seit dem in regelmäßigen Abständen getagt. An der Vorbereitung des HID sind die GAGFAH Group, die SAGA GWG, drei Vertreter der Genossenschaften, zeitweilig das EKZ, ein Vertreter der privaten Wohnungswirtschaft, eine Wohnungseigentümerin, ein Bewohnervertreter, das Bezirksamt Wandsbek und die BSU sowie die HafenCityUniversität vertreten.

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Europas erstes Innovationsquartier (InQ) soll Wohn- und Lebensqualität in Steilshoop erhöhen

In Hamburgs Großsiedlung Steilshoop, die mit 15 000 Einwohnern die Größe einer Kleinstadt hat, haben die Eigentümer gemeinsam mit der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt und dem Bezirksamt Wandsbek das Innovationsquartier Steilshoop (InQ) ins Leben gerufen mit dem Ziel, die Wohn- und Lebensqualität im Stadtteil Steilshoop aufzuwerten. Der Senat hat heute dafür die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen. Die Bau- und Umgestaltungsmaßnahmen für das Innovationsquartier in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro werden voraussichtlich 2017 abgeschlossen sein. Zusätzlich plant die Stadt rund 4,4 Millionen Euro Städtebauförderungsmittel u.a. für die Neugestaltung der Fläche vor dem Einkaufszentrum ein.

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ROT-GRÜN erzielt Kompromiss – Bramfeld bekommt seinen Maibaum

Mit einem Kompromissvorschlag konnte die rot-grüne Koalition auf der gestrigen Sitzung des Bramfelder Regionalausschusses den Konflikt um die Aufstellung eines Maibaums lösen.

Die Vereinbarung sieht vor, dass der Heimatverein „up ewig ungedeelt“ von 1895 e.V. auf Antrag eine Sondernutzungsgenehmigung erhält, die ihm erlaubt, auf dem Bramfelder Marktplatz für bis zu sechs Wochen im Jahr einen Maibaum zu errichten. Die Unterhaltungspflicht, die Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften, die Prüfung der Standsicherheit, der Unfallversicherungsschutz, das Auf- und Abbauen sowie die Lagerung des Maibaums sind im Auftrag des Heimatvereins zu gewährleisten und zu finanzieren. Außerdem muss der Maibaum regelmäßig durch eine fachkundige Person kontrolliert werden.

Auch die strittige Frage des Standorts konnte im Regionalausschuss nach Anhörung aller Beteiligten geklärt werden. Der Aluminiummast soll nun an einem Ort stehen, der zwar von der neuen Platzmitte aus gesehen etwas süd-östlich versetzt ist, aber trotzdem eine gute Sichtbeziehung zu allen Seiten unterhält.

„Die Schwierigkeit bestand darin, einen Standort festzulegen, der weder den Marktbeschickern noch den Veranstaltern des Frühjahrs- und Volksfestes Probleme bereitet“, so Dennis Paustian-Döscher, Vorsitzender des Regionalausschusses Bramfeld und Mitglied der GRÜNEN Bezirksfraktion in Wandsbek. „Wir sind sehr froh über die einvernehmliche Lösung des Konfliktes, denn der neue Marktplatz soll ein Identifikationsort für den Stadtteil werden. Die Idee, sich auf alte Traditionen zu besinnen und im Frühjahr einen Maibaum zu errichten, passt perfekt in dieses Konzept!“

Auch Carsten Heeder, Vertreter der SPD-Fraktion im Regionalausschuss Bramfeld, Steilshoop, Farmsen-Berne, zeigte sich nach der Sitzung zufrieden. „Wir freuen uns über die Bereitschaft des Heimatvereins, seinem Stadtteil ein so großzügiges Geschenk zu machen“, so Heeder. „Der erzielte Kompromiss zeigt, dass es sich lohnt, Probleme im Dialog mit allen Beteiligten zu lösen.“

Die Tischvorlage der rot-grünen Koalition wurde am Ende der Regionalausschusssitzung interfraktionell von allen vertretenen Parteien verabschiedet.

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Schulsenator Rabe: Rückenwind für den Stadtteil Steilshoop

Abriss der alten Gesamtschule und Schulneubau für 26,9 Millionen im Zentrum

Schulsenator Ties Rabe hat heute erste Eckpunkte für die Planung eines Schulneubaus in Steilshoop vorgestellt. Die Schulbehörde plant, die frühere Gesamtschule Steilshoop weitestgehend abzureißen und an ihrer Stelle für rund 26,9 Millionen Euro ein neues Schulzentrum mit Grundschule, Stadtteilschule und sozialen Einrichtungen zu bauen. Rabe: „Mit diesem Bauvorhaben schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe. Wir bauen an zentraler Stelle zwei schöne neue Schulgebäude sowie ein neues soziales Zentrum und eröffnen damit den Kindern im Stadtteil neue Chancen. Und wir beseitigen mit dem Gebäude der ehemaligen Gesamtschule eine schlimme Bausünde aus den betonverliebten 70er Jahren im Zentrum Steilshoops und geben damit dem Stadtteil insgesamt ein neues, attraktives Gesicht.“ Wegen der besonderen Bedeutung für den Stadtteil arbeiten Schulbehörde, Baubehörde und Bezirk bei der Umsetzung des Konzeptes eng zusammen.

Ties Rabe: „An einer zentralen Stelle des Stadtteils soll ein architektonischer Hingucker entstehen. Wir wollen auf keinen Fall die Fehler der Vergangenheit wiederholen und alle Schul-, Bildungs- und Freizeitangebote in einem riesengroßen, unübersichtlichen Gebäudekomplex zusammenfassen. Vielmehr sind fünf oder sechs gegliederte Gebäude mit einer eigenen baulichen Identität geplant: Neben der Grundschule und der Stadtteilschule entsteht ein soziales Zentrum mit vielen Bildungs-, Beratungs- und Freizeitangeboten. Das bestehende Sportzentrum, der Veranstaltungstrakt sowie die Kindertagesstätte vervollständigen das neue Zentrum. Die räumliche Nähe aller Angebote an zentraler Stelle soll genutzt werden, um die Zusammenarbeit deutlich auszubauen. Kindertagesstätte, Schulen, Elternschule, Jugendzentrum und viele andere Einrichtungen können zusammen neue und attraktive Angebote auf den Weg bringen.“

Die 18.800 Quadratmeter große frühere Gesamtschule wird dazu bis auf einen Rest von rund 2.000 Quadratmetern vollständig abgerissen. Nach dem Abriss bleibt die westliche Fläche frei. Die Neubauten auf dem östlichen Grundstücksteil umfassen rund 7.500 bis 8.000 Quadratmeter für beide Schulen sowie rund 2.000 Quadratmeter für die Sozial-, Freizeit- und Bildungsangebote. In einem Architektenwettbewerb soll unter Beteiligung der Schule Am See und des Stadtteils die beste Lösung gefunden werden. Danach sollen Nutzungs- und Bauvorschläge für die dauerhaft geräumten Grundstücke erarbeitet werden. Ties Rabe: „Wir wollen sowohl für die Grundschule als auch für die Stadtteilschule schöne und eigenständige Schulgebäude mit modernen Raumkonzepten und überzeugender Architektur auf den Weg bringen. Dadurch eröffnen sich für die Schulen ganz neue Chancen. Wir werden jetzt zügig die nächsten Schritte auf den Weg bringen. Wenn alles gut geht, könnte das neue Schulzentrum im Schuljahr 2015/2016 fertig werden.“

Schulsenator Rabe: „Weil wir langfristig mit Einnahmen aus den frei werdenden Grundstücken rechnen, konnten wir die ursprünglich veranschlagten Investitionsmittel um rund neun Millionen auf rund 26,9 Millionen Euro erhöhen. Dadurch gewinnen wir neuen Spielraum, den wir in der Zusammenarbeit mit der Baubehörde zur Förderung des Stadtteils noch erweitern wollen. Dieser Spielraum bietet die Chance, nicht nur die schulischen Baufragen zu lösen, sondern zugleich auch dem Stadtteil an zentraler Stelle ein neues Gesicht zu geben. Schulpolitik darf nicht schulische Insellösungen planen und die Augen vor den Bedürfnissen eines Stadtteils verschließen. Wir investieren deshalb nicht nur in Schulen, wir investieren mit diesem Bauvorhaben in den ganzen Stadtteil Steilshoop. Steilshoop ist ein schöner Stadtteil, dem wir neuen Rückenwind geben und insgesamt stärken wollen.“

Steilshoop verfügt über zwei Grundschulen mit zusammen sieben Parallelklassen. Der Schulentwicklungsplan sieht zudem eine 3-zügige Stadtteilschule mit einzügiger Oberstufe vor, die im Verbund mit der „Grundschule Am See“ eine so genannte Langformschule bildet. Die Stadtteilschule leidet seit Jahren unter Raumproblemen und geringen Anmeldezahlen, da in der Grundschule zu wenig Platz für die Stadtteilschüler ist. Ferner ist das als Ausweichquartier genutzte Gebäude der früheren Gesamtschule Steilshoop baulich abstoßend und viel zu groß, um den Schülern ein Zugehörigkeits- und Geborgenheitsgefühl zu vermitteln.

Das Gebäude ist ein Relikt der betonverliebten 1960er und 70er Jahre, unübersichtlich, kaum überschaubar mit vielen innen liegenden Räumen. Der jetzige Baukörper gliedert sich in drei Teile. Ein rund 1.800 Quadratmeter großer Veranstaltungsbereich mit Hörsaal und Kantine verbindet das westliche Gebäude (9.100 qm) mit dem östlichen Gebäudekomplex (7.900 qm). Die Schule beherbergt nach der Schließung der Gesamtschule Steilshoop heute zahlreiche Einrichtungen, unter anderem eine kleine Berufsschule, eine Elternschule, REBUS, ein Jugendzentrum, Einrichtungen des Beschäftigungsträgers Alraune, Mütterberatung, Volkshochschule, Kirche und private Vereine und Gruppen.

Mehrere Monate lang hatten Vertreter von Schulbehörde und Schulbau Hamburg geplant und Gespräche mit Vertretern aus Stadtteil und Schule geführt. Im Stadtteil wurden zwei Vorschläge diskutiert. So wurde zunächst erwogen, die ehemalige Gesamtschule Steilshoop als neues Schulzentrum zu nutzen und für rund 12-15 Millionen Euro zu sanieren. Dieses Modell fand bei vielen Stadtteilvertretern größeren Zuspruch, weil es den zahlreichen Stadtteileinrichtungen eine räumliche Perspektive bot. Aufgrund der abstoßenden Architektur des Gebäudes wurde dieser Vorschlag von Eltern und Lehrern dagegen kritisch gesehen. Sie favorisierten vielmehr den rund 18 Millionen Euro teuren Umbau der „Grundschule Am See“ zu einem neuen Schulzentrum für Grund- und Stadtteilschüler. Dieser Vorschlag bot allerdings keine Antwort auf die gravierenden baulichen Probleme der ehemaligen Gesamtschule.

Schulsenator Ties Rabe: „Mit unserem Vorschlag verbinden wir die Vorteile beider Konzepte. Wir beseitigen endgültig die Bausünde im Herzen des Stadtteils. Wir bauen zwei schöne neue, eigenständige Schulgebäude mit einer eigenen baulichen Identität. Und wir bauen ein soziales Zentrum für die vielen sozialen Angebote und Bildungsangebote des Stadtteils.“

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